Es ist mein Anliegen, der «Aussenwelt» zu beweisen, dass es unter den Babyboomern eigenverantwortlich lebende Menschen gibt, die mit 60+, 70+, 80+, 90+ noch aktiv und fit leben und aus gesundheitlicher Sicht der Gemeinschaft nicht zur Last fallen. Es geht darum, Respekt und Vertrauen von der Gesellschaft zurückzugewinnen, geistige Klarheit und körperliche Leistungsfähigkeit in den kommenden Jahren zu bewahren.
In den 1980er Jahren und danach waren wir die Pioniere der Fitnessindustrie, die wir mit aufgebaut haben. Heute nehmen wir eine neue unerschlossene Rolle infolge der gestiegenen Lebenserwartung ein: Wir können die «Pioniere der Langlebigkeit» werden und dafür nach bestem Wissen und Gewissen im Interesse der menschlichen Volksgesundheit handeln. Es ist daher unsere ethische Pflicht, unser in den letzten Jahrzehnten erworbenes Wissen über Training und Gesundheit unseren Mitmenschen im Alter wie auch den folgenden Generationen zugänglich zu machen und sie einzubeziehen.
In unserer privilegierten Position können wir eine Vorbildfunktion anstreben und beweisen, dass es möglich ist, mit Training und Disziplin gesund zu bleiben und körperliche Fähigkeiten zu erhalten. Denn die körperliche Unversehrtheit muss so lange wie möglich gewährleistet sein, um die Menschenwürde zu wahren.
Der HEALTH TRIBUNE Longevity Kongress soll ein Zeichen an Politiker:innen und Gesundheitsbehörden setzen. Wir wollen uns nicht mit dem Gedanken abfinden, dass es unausweichlich ist, unsere Tage in einem Sessel zu verbringen, uns an den Rollator beim Gehen anzulehnen, uns blind auf Medikamente zu verlassen und uns unnötigen chirurgischen Eingriffen zu unterziehen, in einem Pflegeheim
betreut zu werden und möglicherweise noch psychophysischer Gewalt ausgesetzt zu sein. Wir weigern uns, den sogenannten Gesundheitsexperten der Universitäten blind zu vertrauen. Wir misstrauen dem korrupten, profitorientierten Gesundheitssystem und wollen von dem nicht überrollt werden.
Jean-Pierre L. Schupp